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    element + BAU

    behandelt den Gesamtbereich des Objektbaus. Der Bau von öffentlichen Gebäuden, wie Schulen, Kindergärten und Verwaltungsgebäuden hat ebenso seinen Platz wie der großflächige Wohnungsbau und der Industriebau.

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    S&B Strategy

    Interview element + BAU mit Christoph Blepp (S&B Strategy)

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  • Bildtext: Christoph Blepp ist Gründungspartner der S&B Strategy GmbH und verantwortet den Bereich Strategieentwicklung und -umsetzung. Er verfügt über 15 Jahre Erfahrung als Offizier, Strategieberater und Geschäftsführer, die er bei PwC Deals Strategy und kleineren Beratungen gesammelt hat. Er absolvierte seinen Master an der Universität der Bundeswehr München, einen MBA an der WFI und ist ausgewiesener Experte für die internationale Bau- und Bauzulieferindustrie, sowie Studien- und Buchautor.

     

    2022 war ein von Krisen geprägtes Jahr, das auch an der Baubranche nicht spurlos vorbeigegangen ist. Wie sehen Sie diese Entwicklungen?

    Die Entwicklungen des letzten Jahres haben sich vielfältig auf die Baubranche ausgewirkt. So ist die Baufinanzierung schwieriger geworden, da sich das Zinsumfeld praktisch um 180 Grad gedreht hat. Kredite werden nicht mehr so leicht vergeben wie zuvor.

    Zudem herrscht seit Beginn des Krieges in der Ukraine viel Unsicherheit aufgrund der äußerst volatilen Energiepreise. Diese wirken sich besonders auf energieintensive Produkte wie Stahl, Glas oder Kunststoff aus. Auch hier ist die Baubranche besonders betroffen.

    Mit Blick auf die Auftragslage ergibt sich ein nahezu paradoxes Bild. Denn die Auftragsbücher der bauausführenden Gewerke sind immer noch voll. Besonders in urbanen Ballungsräumen ist die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum unverändert hoch. Gleichzeitig gehen die Baugenehmigungen im 1-2 Familienhaussegment deutlich zurück. Dies ist vor allem der oben genannten Unsicherheiten bezüglich Baukosten und -finanzierung geschuldet. Diese trifft private Bauherren besonders, da sie üblicherweise nur ein geringes finanzielles Risiko eingehen können und in der Regel auch weniger Eigenkapital mitbringen.

    Doch auch der Mehrgeschoßwohnbau und der Nichtwohnbau stagnieren im Vergleich zum Vorjahr. Dies hängt mit der allgemeinen Ungewissheit im Markt und vor allem mit den Erwartungen an eine neue Förderregulatorik der Bundesregierung zusammen. Viele warten auf die neuen Förderprogramme. Bereits jetzt ist abzusehen, dass der Trend weg vom 1-2 Familienhaus und hin zum Mehrgeschossbau weiter beschleunigt wird. Dies wird in Regierungskreisen aktuell so zwar nicht offen kommuniziert, allerdings ist der Kurs angesichts der ambitionierten Ziele wie Netto-Null-Emissionen bis 2045 und 400.000 Wohnungen pro Jahr bereits vorgezeichnet.

    Welche weiteren zentralen Branchentrends sehen Sie im kommenden Jahr?

    Für 2023 besteht das Risiko, dass wir wieder vermehrt Materialengpässe erleben werden. Im Zuge der pandemiebedingten Verknappungen – die in einigen Material- und Komponentengruppen nach wie vor anhalten – haben sich viele Anwender ihre Bestände gesichert. Diese werden nun abgebaut. Die Industrie versteht dies aber als Alarmsignal und reduziert Kapazitäten und senkt Preise. Wenn wir 2023 keine starke Rezession sehen, könnte das Spiel wieder von vorne losgehen und erneut gehamstert werden.

    Auf Projektseite muss die Sanierungsquote deutlich verbessert werden. Dies ist ein entscheidender Baustein, um die bereits erwähnten Klimaziele erreichen zu können. 75 % der Gesamtemissionen im Gebäudesektor entfallen nämlich auf die Gebäudenutzung. Aktuell liegt die jährliche Sanierungsquote bei 1,3 %. Um bis 2045 Netto-Null zu erreichen, bedarf es aber einer Quote von 1,8 %. Auch deshalb können wir uns keine langen Bauaufschübe leisten.

    Wie sollte die Baubranche sich aufstellen, um die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen?

    Durch den Trend hin zum Mehrgeschossbau werden die Projektgrößen weiter zunehmen. Damit steigt auch die Komplexität der Bauvorhaben, was die Kompetenzen einiger kleiner Betriebe übersteigen wird. Auf bauausführender Seite rechnen wir deshalb damit, dass sich der Markt weiter konsolidieren und professionalisieren wird. Integrierte Planung, Digitalisierung und Vorkonfektionierung werden an Bedeutung gewinnen. Vor allem für Bauzulieferer und Händler bedeutet dies, dass der Druck für eine Transformation des eigenen Geschäftsmodells steigt. Wie immer in solchen Phasen ergeben sich allerdings auch Chancen für mutige Unternehmer mit einer klaren Strategie.

    Ein wichtiger Teil einer solchen Strategie kann anorganisches Wachstum sein. Fehlende Kompetenzen können bewusst hinzugekauft werden, was dann wiederum dabei hilft, der steigenden Komplexität künftiger Großprojekte gewachsen zu sein. Wer hier klug handelt, kann sich schnell einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz verschaffen und auch in turbulenten Zeiten erfolgreich bauen und wirtschaften.

     

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