Zunächst war es der Discounter Aldi, bekanntlich eine der größten Handelsketten in Deutschland, der abermals an der Preisschraube drehte. Schnell zogen die anderen Konzerne wie Lidl, Edeka und Rewe nach. Wer heute den gefüllten Einkaufswagen an der Kasse auspackt, muss tief in die Tasche greifen. Eine Vielzahl von Produkten ist teurer geworden, zumeist im zweistelligen Bereich: Butter um bis zu 50 Prozent, Raps- und Sonnenblumenöl um mehr als 20 Prozent. Gleiches gilt für Fleisch, Wurst, Kaffee und neben der Butter für andere Milchprodukte.
Die Preisexplosion kommt nicht von ungefähr. Die Ukraine und Russland zählen zu den bedeutendsten Getreideexporteuren der Welt. Allein die Ukraine hat bisher 88 Prozent der benötigten Sonnenblumenkerne in die Europäische Union geliefert, bei Mais waren es 55 Prozent. Aber auch beim Export von Weizen und Raps haben die beiden osteuropäischen Länder eine führende Position.
„Wegen der angespannten Versorgungslage auf den Weltmärkten werden wir Sprünge bei den Verkaufspreisen erleben, die es in dieser Größenordnung noch nie gab“, heißt es bei Aldi. Weizen und andere Getreidesorten sowie Futtermittel sind zurzeit die wesentlichen Preistreiber für die Landwirtschaft. Hinzu kommen die enormen Kosten für Energie wie Öl und Gas. Erzeuger und Verarbeiter können sich deshalb nicht mehr an die ursprünglich mit dem Handel vereinbarten Konditionen halten. Die Preise für Energie und Weizen schießen schlichtweg durch die Decke. Die meisten Handelsketten werden von mittelständischen Unternehmen und auf zunehmenden Wunsch der Kunden von regionalen Betrieben beliefert. Und die müssen die dramatische Verteuerung irgendwie meistern. Das geht nur über höhere Preise, die der Handel dann notgedrungen an die Verbraucher weitergeben muss.
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