Die größten Umsatzzuwächse erzielten Lebensmitteldiscounter wie Aldi und Lidl mit einem Anstieg um fast sieben Prozent. Die traditionellen Supermärkte legten insgesamt um etwas mehr als vier Prozent zu.
Besonders gut schnitten die Handelskonzerne Rewe und Edeka ab. Bei Edeka betrug das Plus 6,7 Prozent und landete bei einer Gesamtsumme von 70,7 Milliarden Euro. Allein die etwa 3.400 selbstständigen Kaufleute der genossenschaftlichen Organisation erzielten in ihren Geschäften einen Umsatz von etwa 39,3 Milliarden Euro. Wie die Edeka-Zentrale in Hamburg mitteilt, sind das 2,8 Milliarden Euro oder 7,7 Prozent mehr als 2022. Einen erheblichen Anteil an diesem herausragenden Ergebnis hat der zum Edeka-Konzern gehörende Discounter Netto. Er legte einen Anstieg von 8,5 Prozent oder 1,3 Milliarden auf insgesamt 17,1 Milliarden Euro hin. Zum Edeka-Konzern gehören 11.000 Lebensmittelmärkte und 3.450 Netto-Filialen. Edeka bezeichnet sich als größter privatwirtschaftlicher Arbeitgeber in Deutschland. Insgesamt sind dort 410.000 Menschen beschäftigt.
Ähnlich positiv sieht die Lage beim Kölner Handelskonzern Rewe aus. Allein in Deutschland gelang ein Umsatzplus von 7,8 Prozent auf 63,2 Milliarden Euro. Der zu Rewe gehörende Discounter Penny steigerte sein Jahresergebnis um 8,6 Prozent auf 9,5 Milliarden Euro. „Die Sorge der Menschen wegen steigender Lebenshaltungskosten war 2023 nicht nur in Deutschland anhaltend hoch. Viele wollten oder mussten bei den Ausgaben für Lebensmittel sparen“, erklärt Rewe-Vorstandschef Lionel Souque, „leistbare Preise für alle unsere Kunden sind daher Top-Themen für uns. Und darüber haben wir mit großen internationalen Lieferanten zum Teil sehr hart verhandelt. Wir haben bei Rewe und Penny die richtigen Schwerpunkte und Akzente gesetzt, was von den Kunden honoriert wird.“
Bei Rewe sind im In- und Ausland insgesamt 389.270 Frauen und Männer beschäftigt. Zum Konzern zählen 1.550 selbstständige Kaufleute mit 2.090 Märkten. Allein diese Geschäfte mit ihrer Kundennähe konnten ein Umsatzplus von neun Prozent auf 17,4 Milliarden Euro einfahren.
Sehr gut lesen sich die Umsatzzahlen des Lebensmittelhandels über das Jahr 2023. Bei näherer Betrachtung hingegen ergibt sich ein anderes Bild. Denn bereinigt um die enormen Preissteigerungen wegen der Corona-Pandemie, des russischen Krieges gegen die Ukraine, der Gewaltaktionen im Nahen Osten und der zeitweise hohen Inflationsrate mussten die Konzerne enorme Absatzeinbußen hinnehmen. Wie hoch das Minus tatsächlich ausgefallen ist, geht aus den Angaben des Handelsforschungsinstituts EHI nicht hervor.
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