Die induktive Einzelstabvergütungsanlage (EVA) am Standort Georgsmarienhütte wird dank des abgeschlossenen PPA
durchgängig zu 100 % mit erneuerbarer Energie betrieben. Foto: GMH
Köln/Georgsmarienhütte, 16. Oktober 2024 – Die GMH Gruppe und ENGIE haben ein Power Purchase Agreement abgeschlossen über die Lieferung von erneuerbarer Energie mit Herkunftsnachweisen. Das PPA dient dem Ziel, die induktive Einzelstabvergütungsanlage (EVA) am Standort Georgsmarienhütte durchgängig zu 100 % mit erneuerbarer Energie betreiben zu können. Die Stromlieferung und die Herkunftsnachweise erfolgen unter Beachtung der Regeln zur optionalen Koppelung von Stromerzeugung und Lieferung. Der grüne Strom wird aus zwei heimischen Anlagen bezogen, darunter ein Windpark, der keine Förderung nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EGG) mehr erhält und ein neu errichteter Solarpark.
Wichtiger Meilenstein
Für die GMH Gruppe ist das PPA ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Transformation hin zu einer klimaneutralen Stahlproduktion. Durch den Einsatz der EVA und den damit verbundenen Umstieg in der Wärmebehandlung des Stahls von Erdgas auf Strom können in den nächsten zehn Jahren mehr als 10.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Die GMH Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, die CO2 -Emissionen bis 2039 auf nahe Null zu reduzieren. Bis 2030 sollen die Treibhausgase im Vergleich zu 2019 halbiert werden.
100% Grünstrom
„Mit der Kooperation zur gekoppelten Stromlieferung durch ENGIE haben wir nun den wichtigen letzten Schritt getan, um unsere Einzelvergütungsanlage ganzheitlich nachhaltig betreiben zu können. Die Stahlbearbeitung auf der elektrisch betriebenen EVA läuft nicht nur effizienter und leistungsstärker als die Wärmebehandlung zuvor, sondern erfolgt auch mit 100 % Grünstrom“, erklärt Matthias Funke, Director Commodity Management bei der GMH Gruppe.
Marc Oliver Arnold, Plant Director der Georgsmarienhütte, kommentiert: „Wir freuen uns, neben dem vollelektrischen Erschmelzen von Stahl mit der Transformation der Stahlvergütung nun einen zweiten großen Produktionsbereich in der Georgsmarienhütte klimaschonend gestalten zu können und somit einen weiteren wichtigen Schritt vorwärts zur Erreichung unserer Klimaziele zu gehen.“
Post-EEG-Windpark bleibt länger am Netz
Als weltweit führender Anbieter von PPA begleitet ENGIE Unternehmen auf dem Weg der Dekarbonisierung. „Unser Ziel ist es, erneuerbare Energien für Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Wir freuen uns sehr, dass wir die GMH Gruppe bei der Dekarbonisierung unterstützen können. Durch die Kombination eines ausgeförderten Windparks mit einem neuen Solarpark trägt das PPA auch dazu bei, dass sowohl dringend gebrauchte Windkraftanlagen weiter am Netz bleiben und neue Anlagen gebaut werden“, sagt Philip Meissner, Senior Originator von ENGIE Energy Management Solutions.
ENGIE gehört zu den führenden Portfolioeigentümern von Post-EEG-Anlagen in Deutschland und setzt sich intensiv für den Ausbau erneuerbarer Energien ein.
Über ENGIE Deutschland und die ENGIE-Gruppe
Die Mission von ENGIE ist der Übergang zur Klimaneutralität. In Deutschland planen, bauen, betreiben und vermarkten wir Wind-, Photovoltaik- und Wasserkraftanlagen sowie Pumpspeicher und Batteriespeicher. Industriekunden, Kommunen und die Wohnungswirtschaft begleiten wir bei der Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsziele mit der Optimierung des Verbrauchs sowie der Ausführung und dem Betrieb hocheffizienter gebäude- und energietechnischer Systeme. Mit Konzepten für klimafreundliche Wärmeversorgung, Mobilität und Digitalisierung unterstützen wir bei der Entwicklung von zukunftsfähigen Quartieren. Wir handeln mit Strom und Gas, versorgen Endkunden mit Energie, bieten fachübergreifende Engineering-Lösungen im Bereich Energie, Wasser und Infrastruktur und gehören zu den führenden Speicherbetreibern in Deutschland. Im Jahr 2023 erzielten die ENGIE-Gesellschaften in Deutschland mit rund 5.900 Mitarbeitenden einen Umsatz von 2,75 Mrd. Euro.
Der französische Mutterkonzern ENGIE SA ist eine weltweite Referenz im Bereich kohlenstoffarmer Energie und Dienstleistungen und setzt sich dafür ein, den Übergang zu einer CO2-neutralen Welt zu beschleunigen, indem ENGIE den Energieverbrauch reduziert und umweltfreundlichere Lösungen anbietet. Das börsennotierte Unternehmen erzielte 2023 mit 97.000 Mitarbeitenden rund 82,6 Mrd. Euro Umsatz.
Über die GMH Gruppe
Die GMH Gruppe ist ein Komplettanbieter von Stahl als Vormaterial, erschmolzen aus Schrott, bis hin zu montagefertigen Komponenten. Sie ist eines der größten in Privatbesitz befindlichen metallverarbeitenden Unternehmen Europas. Zur Gruppe gehören mehr als 15 mittelständische Produktionsunternehmen der Stahl-, Schmiede- und Gussindustrie, die in über 50 Ländern vertreten sind. Mit über 6.000 Mitarbeitern erwirtschaftet die GMH Gruppe einen Jahresumsatz von mehr als zwei Milliarden Euro. Die GMH Gruppe ist ein Vorreiter in der nachhaltigen Stahlproduktion und wurde in den „Verband der Klimaschutzunternehmen“ aufgenommen. Basierend auf dem Recycling von Metallschrott produziert das Unternehmen grünen Stahl und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Der Einsatz von Elektrolichtbogenöfen an vier Standorten reduziert die CO2-Emissionen um das Fünffache im Vergleich zu herkömmlichen Hochöfen. Dadurch verringert sich auch der CO2-Fußabdruck der von GMH belieferten Kunden. Zu diesen zählen weltweit Unternehmen aus der Automobilindustrie, dem Maschinen- und Anlagenbau, der Bahntechnik, der Energieerzeugung, der Transportlogistik sowie aus den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Landwirtschaft und Baumaschinen. Die GMH Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2039 vollständig klimaneutral zu sein.