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Tabak Profi

In der bewährten Form der Themenhefte spiegeln sich die Markenwelten der in Deutschland aktiven Zigarettenhersteller wieder.

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Aus dem Tabakprofi 2024

Absatz Tabakwaren in Deutschland geht weiter zurück, kein Anstieg der Raucherquote

Im Jahr 2023 wurden in Deutschland 64,0 Milliarden Zigaretten versteuert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das 2,7 Prozent oder 1,8 Milliarden Stück weniger als im Jahr 2022. Im langfristigen Vergleich zum Jahr 1991, in dem der Absatz noch bei 146,5 Milliarden Stück lag, ging der Zigarettenabsatz in gut 30 Jahren damit um mehr als die Hälfte zurück.

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Der Absatz von Zigarren und Zigarillos sank im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um 9,7 Prozent auf 2,3 Milliarden Stück. Die Menge des versteuerten Tabak-Feinschnitts verringerte sich im Vorjahresvergleich um 6,0 Prozent auf 23 581 Tonnen.

Zigaretten

Der Zigarettenabsatz ist in Deutschland 2023 auf 64 Mrd. Stück gesunken. Das waren 2,7 Prozent weniger als im Vorjahr, als noch 65,8 Mrd. Zigaretten versteuert wurden. Dies geht aus den jüngst veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zum Bezug von Steuerzeichen für Tabakprodukte und Substitute für Tabakwaren hervor.

„Bei den Tabakwaren sind Zigaretten nach wie das beliebteste Produkt, jedoch geht der Zigarettenkonsum seit Jahren kontinuierlich zurück“, so Jan Mücke, Hautgeschäftsführer im BVTE. Im Trend der letzten Jahre waren dies ein bis drei Prozent. 2022 war der Absatz um 8,3 Prozent zurückgegangen. 2022 gab es eine Tabaksteuererhöhung auf alle Tabakwaren, jedoch hat die Energiekrise durch den Krieg in der Ukraine und den damit verbundenen erhöhten Lebenshaltungskosten den Konsum von Tabakwaren zusätzlich einbrechen lassen. Auch 2023 sind die Preise weiterhin stark angestiegen und belasten die Verbraucher. Hinzu kommt, dass die Tabaksteuer im letzten Jahr für Tabakwaren erneut angehoben wurde.

Feinschnitt

Auch bei anderen klassischen Tabakprodukten ist der Absatz gesunken. Feinschnitt zum Selberdrehen oder Stopfen verzeichnete beim Steuerzeichenbezug ein Minus von 6,0 Prozent. 2023 wurden insgesamt 23.581 Tonnen versteuert, 2022 waren es noch 25.080 Tonnen gewesen. Der Feinschnittkonsum war in der Lockdown-Phase während der Corona-Pandemie angestiegen, weil durch den eingeschränkten Reiseverkehr keine preiswerteren Zigaretten im Ausland zu kaufen waren.

Zigarren, Zigarillos und Pfeifen-Tabak

Bei Zigarren und Zigarillos ging der Absatz mit 2,3 Mrd. Stück um 9,7 Prozent zurück. 2022 wurden noch 2,5 Mrd. Stück versteuert.

Pfeifentabak bleibt mit 398 Tonnen ein Nischenprodukt. Dennoch stieg der er Absatz von klassischem Pfeifentabak im Jahr 2023 deutlich um 22,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Wasserpfeifentabak

Der Absatz von Wasserpfeifentabak stieg in der zweiten Jahreshälfte deutlich an und belief sich im Jahr 2023 auf 727,7 Tonnen. Dabei stieg der Absatz nach dem Ende der Abverkaufsfrist für Kleinverkaufspackungen über 25 Gramm wieder deutlich an: Während im 1. Halbjahr 2023 lediglich 304 Tonnen Wasserpfeifentabak versteuert wurden, stieg die Absatzmenge im 2. Halbjahr 2023 gegenüber der ersten Jahreshälfte um 39,7 Prozent auf 424 Tonnen. Seit dem Inkrafttreten der neuen Tabaksteuerverordnung am 1. Juli 2022 ist der Handel mit Wasserpfeifentabak in Packungsgrößen über 25 Gramm nicht mehr zulässig. Als Folge hiervon scheint ein zunehmender Anteil der Nachfrage vom Schwarzmarkt bedient zu werden. Vorher versteuerte Packungen dieser Größe durften aber noch bis 30. Juni 2023 abverkauft werden.

E-Liquids

Die Menge der im Jahr 2023 versteuerten Substitute für Tabakwaren (z.B. Liquids für E-Zigaretten bzw. Verdampfer) betrug 1,2 Millionen Liter. Ein Vorjahresvergleich ist dabei nicht möglich, da Liquids erst seit dem 1. Juli 2022 der Tabaksteuer unterliegen und die abgesetzte Menge erst ab diesem Datum in die Statistik einfließt. Somit ist ein Vergleich lediglich für die zweite Jahreshälfte möglich: Demnach war die abgesetzte Menge an Tabak-Substituten im 2. Halbjahr 2023 mit 0,7 Millionen Litern um 181,1 Prozent höher als im 2. Halbjahr 2022.

Steuererhöhungen

Seit Juli 2022 werden nikotinhaltige und nikotinfreie Liquids für E-Zigaretten, sogenannte Substitute für Tabakwaren, in Deutschland erstmals mit 0,16 Euro/ml versteuert. 2023 wurden für 1241 Tsd. Liter Steuerzeichen bezogen und damit 201 Mio. Euro an Tabaksteuer eingenommen. 2024 ist die Steuer für Liquids erneut auf 0,20 Euro/ml angestiegen und wird bis 2026 weiter auf 0,32 Euro/ml angehoben.

Bei den Tabakprodukten stehen 2024 keine Steuererhöhungen an. Weitere Schritte sind für 2025 und 2026 vorgesehen. Die Gesamt-Tabaksteuereinnahmen für klassische Tabakprodukte und E-Zigaretten entwickelten sich 2023 besser als 2022 und liegen mit insgesamt 14,7 Mrd. Euro deutlich über dem Vorjahresniveau von 14,2 Mrd. Euro. „Damit zeigt sich, dass sich mit moderaten Steuererhöhungen in einem schrumpfenden Markt Mehreinnahmen erzielen lassen“, findet Jan Mücke. Die bisher höchsten Tabaksteuereinahmen gab es 2015 mit 14,9 Mrd. Euro. Die meisten Einnahmen wurde 2023 mit 12 Mrd. Euro durch die Zigarette realisiert. Für erhitzten Tabak weist das Statistische Bundesamt wegen des Datenschutzes keine Zahlen auf, da auf dem deutschen Markt zurzeit nur zwei Anbieter Tabaksticks anbieten.

Raucherquote

Der kontinuierliche Rückgang beim Bezug von Steuerzeichen für Tabakwaren widerlegt Annahmen zu einem Anstieg der Raucherquote. Die Deutsche Befragung zum Rauchverhalten (Debra) hatte ermittelt, dass der Anteil der Raucher seit Corona auf über 30 Prozent angewachsen ist. „Die Debra-Studie weist methodische Schwächen auf. Wäre der Raucheranteil so hoch, dann müsste auch die Absatzmenge gestiegen sein. Das ist nicht der Fall“, stellte Jan Mücke fest. Die Zahl der Raucher gehe seit Jahren zurück. Nach einem jüngst erschienenen WHO-Bericht zu weltweiten Raucherprävalenzen rauchen in Deutschland aktuell 18,8 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren.

Legal und illegal eingeführte Tabakwaren

Der Rückgang beim versteuerten Tabakabsatz wird auch nicht durch legal oder illegal aus dem Ausland eingeführte Zigaretten kompensiert. Nach den vom Marktforschungsinstitut IPSOS erhobenen Abfalluntersuchungen in Müllanlagen und auf der Straße beträgt der Anteil der Zigarettenschachteln, die keine deutsche Steuerbanderole aufweisen und hier konsumiert wurden, 18,7 Prozent. Der Anteil liegt damit leicht unter dem Vor-Corona-Niveau von 2019 (19,1 Prozent). Dies ist ein weiteres Indiz, dass nicht von einem überproportional gestiegenen Raucheranteil seit Corona ausgegangen werden kann.

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