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    Vitalstoffe

    Das Magazin für Mikronährstoffe und deren Wirkungen

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    Aktuelle Ausgabe
    Autorin: Dr. Franziska Weichmann

    Pycnogenol® und Migräne

    Ein natürlicher Weg, die Häufigkeit und Schwere von Migränesymptomen zu verringern

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  • Migräne ist eine sehr häufige Erkrankung – rund 10% der Weltbevölkerung sind teilweise davon betroffen (1). Die Kopfschmerzen während einer Migräne werden als pochender und pulsierender Schmerz auf einer oder beiden Seiten des Kopfes beschrieben (2). Migräneattacken können wenige Stunden bis zu einigen Tagen andauern und sind oft mit Übelkeit und Empfindlichkeit gegenüber Licht und Geräuschen verbunden (2). Bei starker oder chronischer Migräne kann diese Erkrankung das tägliche Leben – wie Ausbildung, Arbeit oder soziale Aktivitäten – beeinträchtigen (3).

    Die Ursache von Migränekopfschmerzen ist noch nicht vollständig geklärt. Ärzte auf diesem Gebiet diskutieren weiterhin über die neurologischen oder kardiovaskulären Ursachen dieser Störung (4). Es wird vermutet, dass oxidativer Stress ein wichtiger Faktor bei der Entstehung von Migränekopfschmerzen ist, was zu einem Ungleichgewicht der freien Radikale führt und potenziell Zellen schädigen kann (5). Es wurde festgestellt, dass die Level von oxidativem Stress und Entzündungsmarkern sowie die Thrombozytenaktivierung im Blut während eines Migräneanfalls im Vergleich zu den Niveaus in kopfschmerzfreien Perioden signifikant erhöht waren (6).

    Pycnogenol®, der französische Meereskiefernrindenextrakt, hat in zahlreichen Studien starke antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften gezeigt (7 – 10). Darüber hinaus konnte aufgezeigt werden, dass Pycnogenol® thrombozytenreaktivierende Eigenschaften aufweist, wodurch gegen Thrombozytenaggregation und Thrombozytose vorgebeugt werden kann (10).

    Entzündungshemmende Schmerzmittel, insbesondere nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Aspirin® oder Ibuprofen, werden häufig zur Behandlung von Migränesymptomen eingesetzt, können jedoch unerwünschte Nebenwirkungen verursachen (11). Eine Nebenwirkung von Aspirin® ist die verlängerte Blutungszeit, die durch Pycnogenol® nicht beeinflusst wird (10). Weitere unerwünschte Nebeneffekte von NSAR-Medikamenten umfassen gastrointestinale Komplikationen, Nierenstörungen und kardiovaskuläre Ereignisse, welche auf die Hemmung der Cyclooxygenase (COX)-Enzyme zurückzuführen sind (11). Die Aufnahme von Pycnogenol® verringert die Aktivität dieser entzündungsfördernden Enzyme, hemmt sie jedoch nicht vollständig, was den Schutz der funktionellen interzellulären Signalwege sowie die magenschützenden Eigenschaften von COX-1 gewährleistet (12). Interessanterweise wurde außerdem bereits eine mögliche analgetische Wirksamkeit von Pycnogenol® in einer klinischen Studie mit Frauen mit Menstruationsbeschwerden gezeigt (13).

    Migräne führt möglicherweise auch zu einer Einschränkung der kognitiven Funktionen (14). In einer Studie wurde belegt, dass Pycnogenol® bei gesunden Schülern unterstützend auf die kognitiven Funktionen wirkt (15), was darauf hindeutet, dass dieser Extrakt auch bei Migränepatienten positive Einflüsse haben könnte.

    Studie zur Wirksamkeit von Pycnogenol®

    Eine neue, von Experten begutachtete („peer-reviewed“) Pilotstudie ergab, dass die tägliche Prophylaxe mit Pycnogenol® Patienten mit leichten bis mittelschweren Migränekopfschmerzen deutlich helfen kann (16). Es wurde nachgewiesen, dass die Einnahme von Pycnogenol® die Häufigkeit und Schwere der Migräne signifikant verringert und die damit verbundenen Beeinträchtigungen des täglichen Lebens vermindert werden.

    Das Fortschreiten der Symptome von 67 Probanden mit leichter bis mittelschwerer Migräne wurde acht Wochen lang verfolgt. Die Studienteilnehmer wurden in 3 Gruppen unterteilt, eine Pycnogenol®– Testgruppe nahm täglich 150 mg Pycnogenol® ein, eine Kontrollgruppe und eine weitere Testgruppe, die niedrige Dosen (50 mg pro Tag) des generischen Migränemedikaments Topiramat verschrieben bekam. Alle Gruppenteilnehmer folgten einem zusätzlichen Standardmanagement (Einnahme von Magnesium, Vitamin B2, α-Liponsäure und ein allgemein gesunder Lebensstil). Die beobachteten Nebenwirkungen von Topiramat waren Parästhesien (20%), Müdigkeit (10%), Schwindel (14%) und Übelkeit (12%). In der Pycnogenol®-Gruppe wurden keine Nebenwirkungen dokumentiert.

    Die Teilnehmer wurden gebeten, ihre Migränesymptome zu bewerten. Die Ergebnisse zeigen, dass sich mit Pycnogenol® ergänzte Patienten im Vergleich zur Kontrollgruppe maßgeblich besser fühlten (Abb. 1). Die Häufigkeit von Migräneattacken nahm bei Personen, die Pycnogenol® erhielten, im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant ab (-61%). Darüber hinaus berichteten sie über eine eindeutige Linderung der durch Migräne verursachten Schmerzen (-39%), und der Prozentsatz der täglichen Aktivitäten, die durch Migräneattacken beeinträchtigt waren, war ebenfalls stark reduziert (-41%). Die Probanden in der Pycnogenol®– Testgruppe gaben im Vergleich zur Kontrollgruppe auch einen nachweisbar geringeren Bedarf an zusätzlichen Schmerz- und Übelkeitsmedikamenten an (-45% bzw. -43%). Die Verwendungvon niedrig dosiertem Topiramat zeigte ebenfalls positive Effekte auf die genannten Symptome der Migräne, jedoch nicht ganz so hoch und mit ausgeprägten Nebenwirkungen. Darüber hinaus berichtet die Studie von einer signifikanten Verringerung der freien Radikale im Blutplasma ausschließlich bei Probanden der Pycnogenol®-Gruppe, was auf eine starke antioxidative Aktivität hinweist.

    Abb. 1: Prozentuale Veränderung der Migräne-Symptome nach 8 Wochen. Daten von Cesarone et al., 2020 (16).

    Pycnogenol® – Herkunft und Eigenschaften

    Pycnogenol® ist ein natürlicher Pflanzenextrakt, der aus der Rinde der See Seekiefer stammt und entlang der Küste Südwestfrankreichs in nachhaltig bewirtschafteten Wäldern wächst. Es enthält eine einzigartige Kombination von Procyanidinen, Bioflavonoiden und Phenolsäuren, die umfassende natürliche antioxidative und entzündungshemmende gesundheitliche Vorteile bieten. Der Extrakt wurde in den letzten 40 Jahren ausführlich untersucht. Mehr als 450 veröffentlichte Studien und Übersichtsartikel bestätigen seine Sicherheit und Wirksamkeit. Weltweit ist Pycnogenol® heute in über 1.000 Nahrungsergänzungsmitteln und Gesundheitsprodukten enthalten.

    Weitere Informationen finden Sie unter:  www.pycnogenol.com.

    Dr. Franziska Weichmann,
    PhD, Manager of Scientific Communications and Product Development,
    Horphag Research

     

     

    Referenzen:

    (1) Obermann M, Katsarava Z. Epidemiology of unilateral headaches. Expert Review of Neurotherapeutics. 2008;8(9):1313-20.

    (2) Headache Classification Committee of the International Headache Society (IHS) The International Classification of Headache Disorders, 3rd edition. Cephalalgia. 2018;38(1):1-211.

    (3) Buse D, Manack A, Serrano D, Reed M, Varon S, Turkel C, et al. Headache impact of chronic and episodic migraine: results from the American Migraine Prevalence and Prevention study. Headache. 2012;52(1):3-17.

    (4) Chen D, Willis-Parker M, Lundberg GP. Migraine headache: Is it only a neurological disorder? Links between migraine and cardiovascular disorders. Trends Cardiovasc Med. 2019.

    (5) Borkum JM. Migraine Triggers and Oxidative Stress: A Narrative Review and Synthesis. Headache. 2016;56(1):12-35.

    (6) Danese E, Montagnana M, Lippi G. Platelets and migraine. Thromb Res. 2014;134(1):17-22.

    (7) Devaraj S, Vega-Lopez S, Kaul N, Schonlau F, Rohdewald P, Jialal I. Supplementation with a pine bark extract rich in polyphenols increases plasma antioxidant capacity and alters the plasma lipoprotein profile. Lipids. 2002;37(10):931-4.

    (8) Chovanova Z, Muchova J, Sivonova M, Dvorakova M, Zitnanova I, Waczulikova I, et al. Effect of polyphenolic extract, Pycnogenol®, on the level of 8-oxoguanine in children suffering from attention deficit/hyperactivity disorder. Free Radic Res. 2006;40(9):1003-10.

    (9) Enseleit F, Sudano I, Periat D, Winnik S, Wolfrum M, Flammer AJ, et al. Effects of Pycnogenol® on endothelial function in patients with stable coronary artery disease: a double-blind, randomized, placebo-controlled, cross-over study. Eur Heart J. 2012;33(13):1589-97.

    (10) Pütter M, Grotemeyer KH, Würthwein G, Araghi-Niknam M, Watson RR, Hosseini S, et al. Inhibition of smoking-induced platelet aggregation by Aspirin® and Pycnogenol®. Thromb Res. 1999;95(4):155-61.

    (11) Harirforoosh S, Asghar W, Jamali F. Adverse effects of nonsteroidal antiinflammatory drugs: an update of gastrointestinal, cardiovascular and renal complications. J Pharm Pharm Sci. 2013;16(5):821-47.

    (12) Schafer A, Chovanova Z, Muchova J, Sumegova K, Liptakova A, Durackova Z, et al. Inhibition of COX-1 and COX-2 activity by plasma of human volunteers after ingestion of French maritime pine bark extract (Pycnogenol®). Biomed Pharmacother. 2006;60(1):5-9.

    (13) Kohama T, Suzuki N, Ohno S, Inoue M. Analgesic efficacy of French maritime pine bark extract in dysmenorrhea: an open clinical trial. J Reprod Med. 2004;49(10):828-32.

    (14) Gil-Gouveia R, Martins IP. Cognition and Cognitive Impairment in Migraine. Curr Pain Headache Rep. 2019;23(11):84.

    (15) Luzzi R, Belcaro G, Zulli C, Cesarone MR, Cornelli U, Dugall M, et al. Pycnogenol® supplementation improves cognitive function, attention and mental performance in students. Panminerva Med. 2011;53(3 Suppl 1):75-82.

    (16) Cesarone MR, Dugall M, Hu S, Belcaro G, Hosoi M, Scipione V, et al. Episodic primary migraine headache: supplementary prophylaxis with Pycnogenol® prevents attacks and controls oxidative stress. Panminerva Med. 2020;62(2):102-8.

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