Lassen sich pflanzenbasierte Probiotika als wirksames Mittel gegen Allergiesymptome einsetzen? Ein Forscherteam der Universität im japanischen Hiroshima widmete sich im Rahmen einer Studie diesem vielversprechenden Denkansatz und publizierte die Ergebnisse in der Zeitschrift Nutrients.
Lactobazillen pflanzlichen Ursprungs
Untersucht werden sollte die Wirkung von Lactobacillus paracasei IJH-SONE68, das im vorliegenden Fall aus Feigenblättern isoliert worden war. Es gehört zur Gruppe der Grampositiven Milchsäure-Bakterien (Lactic acid bacteria/LAB), die eine große Menge an Milchsäure erzeugen. Im Allgemeinen gelten sie nicht als pathogen, darüber hinaus produzieren viele ihrer Stämme funktionelle Substanzen mit gesundheitsförderlichen Eigenschaften, einige davon gelten als Probiotika.
Lactobacillus paracasei IJH-SONE68 bildet sog. Exopoly- saccharide (EPS). Dabei handelt es sich um extrazelluläre Makromoleküle, die im Zusammenhang mit Phagozytose und Phagenangriff, Austrocknung und Zellerkennung, Antibiotika, toxischen Verbindungen und osmotischem Stress eine wichtige Rolle spielen.
Für die aktuelle Studie haben die Forscher eine große Anzahl an LABs aus natürlichen Quellen isoliert, insbesondere aus pflanzlichem Rohmaterial einschließlich Früchten und Heilkräutern. Damit wurde eine aus Pflanzen gewonnene LAB-Bibliothek mit mehr als 1.000 Stämmen erstellt.
Anhand von Tierversuchen belegten die Wissenschaftler, dass die EPS, die vom Stamm Lactobacillus paracasei IJH-SO-NE68 erzeugt werden, Hauterkrankungen wie Ekzeme (insbesondere Pecrylchloridinduzierte Kontaktdermatitis) und Darmbeschwerden (IBD/insbesondere Dextransulfat-Natrium (DSS)-induzierte ulzerative Kolitis) verhindern können, indem sie die beschleunigte Expression von Interleukin (IL)-4 und den Serum-IgE-Spiegel unterdrücken und die MIP-2-Expression reduzieren.
Im nächsten Schritt wollte das Team erforschen, ob sich diese Substanz auch bei Allergien einsetzen lässt, unter denen die Erkrankten ganzjährig leiden. Grund dafür war die weltweit starke Zunahme bei den Allergieerkrankungen, bei denen es sich um durch Immunglobulin E (IgE) vermittelte entzündliche Erkrankungen vom Typ 1 handelt.
Details der Studie..
