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    Vitalstoffe

    Das Magazin für Mikronährstoffe und deren Wirkungen

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    Moringa: Multivitamin mit hohem Proteingehalt

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  • Meerrettichbaum, Trommelstockbaum und Wunderbaum wird der unscheinbare Moringa-Baum genannt. Er hat den Ruf, eine der nährstoffreichsten Pflanzen der Welt zu sein. Verwendund genießbar sind nahezu alle Pflanzenbestandteile: von der Wurzel über die Blüten und Samen bis zu den Blättern. Vor allem das Pulver sowie die Tabletten aus Moringa- Blättern und das Samenöl finden den Weg auf den europäischen Markt. Moringa-Produkte sind aufgrund ihrer Inhaltsstoffe und ihrer vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten beliebt. Das Import Promotion Desk (IPD), ein Projekt des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, unterstützt Produzenten von Moringa aus Entwicklungs- und Schwellenländern, ihre Erzeugnisse auf den EU-Markt zu bringen. Aus Äthiopien stammen z.B. qualitativ hochwertige Produkte, die von einem speziellen afrikanischen Moringa- Baum stammen und besonders schonend hergestellt wurden.

     

    Wunderbaum und „Shiferaw“

    Es gibt 13 verschiedene Moringa-Baumarten. Sie gehören zur Pflanzenfamilie der Bennussgewächse. Am bekanntesten und weit verbreitet ist Moringa oleifera. Die Art stammt ursprünglich aus der indischen Himalaya-Region und wird heute in vielen Tropengebieten, u.a. in Afrika, Südamerika und Südostasien, kultiviert. Moringa stenopetala ist eine wilde Art, die in Südäthiopien und Nordkenia heimisch ist. Sie wird oft als afrikanischer Moringa-Baum bezeichnet. Beide Arten benötigen wenig Wasser, sind schnellwüchsig und können eine Höhe von bis zu zehn Metern erreichen.

    Der Moringa-Baum hat viele Namen: Er heißt Meerrettichbaum, weil die Baumwurzeln aufgrund des Gehalts von Senfölglykosiden ein scharfes, meerrettichähnliches Aroma haben. Nach den langen dünnen Moringa-Schoten, die in ihrem Aussehen kleinen Trommelstöcken ähneln, wird er auch Trommelstockbaum genannt. Seine Bezeichnung als Kohlbaum („cabbage tree“) weist bereits darauf hin, dass der Baum in Südäthiopien über eine wichtige Bedeutung in der Ernährung der Bevölkerung verfügt.

    In Äthiopien wird der Moringa-Baum zudem „Shiferaw“ genannt: der Baum, der bei mehr als 1.000 Krankheiten eingesetzt werden kann. Auch als Wunderbaum wird er bezeichnet. Diesen Ehrentitel hat er sich nicht nur durch seinen Nährstoffreichtum verdient. Darüber hinaus ist es seine Besonderheit, dass nahezu all seine Pflanzenteile von der heimischen Bevölkerung als Lebens- oder Heilmittel verwendet werden.

     

    Nutzpflanze von den Wurzeln bis zur Baumkrone

    Der Moringa-Baum ist eine 100-prozentige Nutzpflanze – von den Wurzeln bis zur Baumkrone: Die Wurzel mit ihrem meerrettichähnlichen Geschmack wird häufig als Würzmittel verwendet. Wurzel sowie Rinde werden außerdem medizinisch zur inneren und äußeren Anwendung genutzt. Die Blüten des Moringa-Baums können zu Tee verarbeitet oder frisch verzehrt werden. Aus den Moringa-Samen wird ein Öl gepresst, das reich an ungesättigten Fettsäuren ist. Ebenfalls in der Küche können die Früchte des Moringa-Baums, die Schoten, genutzt werden. Die Trommelstöcke sollen geschmacklich an Spargel erinnern.

    Moringa-Blätter werden z.B. auf den Märkten im Süden Äthiopiens als nährstoffreiches Gemüse gehandelt. Sie dienen in der lokalen Küche als Kohlersatz und können frisch und gekocht gegessen werden. Aus den Blättern wird auch das Moringa-Pulver hergestellt, das auf dem europäischen Markt stark nachgefragt wird.

    Nährstoffbombe: Moringa-Blätter

    Allein die Moringa-Blätter weisen eine sehr hohe Nährstoffdichte auf. Sie enthalten die Vitamine A, B und C sowie Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium und Eisen. Zudem ist der Proteingehalt hoch, und die meisten der bekannten essenziellen Aminosäuren finden sich in den Blättern.

    Auch nach dem Trocknungsprozess bleibt ein hoher Anteil an Nährstoffen erhalten. Das IPD-Partnerunternehmen Betigil Moringa in Äthiopien z.B. setzt auf eine schonende natürliche Trocknung. Die Moringa-Blätter werden traditionell in der Sonne getrocknet, das bio-zertifizierte Unternehmen aus Arba Minch im Süden Äthiopiens schwört jedoch auf die langsame Trocknung im Schatten. „Wir haben uns sehr bewusst für diesen Trocknungsprozess entschieden, um den Nährstoffgehalt der Blätter und somit auch die gesundheitsfördernde Wirkung von Moringa besser zu konservieren“, sagt Max Ohvanainen von Betigil Moringa. „Durch die langsame Trocknung im Schatten bleiben Protein- und Mineraliengehalt der Moringa-Blätter besser erhalten. Zudem besteht bei einer Sonnentrocknung die Gefahr, dass hitzeempfindliche Phytochemikalien verderben.“ Der sorgfältige Trocknungsprozess dauert rund vier Tage. Dabei müssen die Moringa-Blätter täglich auf dem Regal gewendet werden, um eine gleichmäßige Trocknung und Färbung sowie eine hohe Qualität zu erzielen.

    In der ayurvedischen Medizin wird Moringa für eine Vielzahl an Beschwerden eingesetzt. Als Nahrungsergänzungsmittel können getrocknete Moringa-Blätter mit ihrem Nährstoff-Mix dazu beitragen, das Immunsystem zu stärken, Entzündungen im Körper zu lindern sowie die Durchblutung anzuregen. Den Blättern wird auch eine positive Wirkung auf den Blutzucker- und Cholesterinspiegel zugeschrieben. Das Multivitamin mit hohem Proteingehalt wird in Pulver-, Tee- und Tablettenform angeboten.

    Das Moringa-Pulver schmeckt leicht scharf und kann vielseitig verwendet werden. Sehr gern wird es Smoothies beigemischt. Aber auch in Salat-Dressings, Dips und Brotaufstrichen passt es gut. Zudem kann es zum Kochen und Backen genutzt werden und herzhafte Gerichte mit Nährstoffen bereichern.

     

    Ungesättigte Fettsäuren: Behenöl..

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