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    Vitalstoffe

    Das Magazin für Mikronährstoffe und deren Wirkungen

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    Aktuelle Ausgabe
    Diana Kalustova

    Darm-Gesundheit 2.0

    - die herausragende Rolle des Mikrobioms

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  • Superorgan, Superorganismus oder das vergessene Organ – es gibt viele Bezeichnungen für das menschliche Mikrobiom. Und alle zeigen den Stellenwert, den das Mikrobiom bei der Förderung des reibungslosen täglichen Betriebs des menschlichen Körpers einnimmt. Was aber ist das Mikrobiom genau? Und wofür ist es alles gut?

     

    Das menschliche Mikrobiom besteht aus Billionen von Mikroorganismen unterschiedlichster Art. Dazu gehören nicht nur Bakterien, sondern auch Pilze, Parasiten und Viren. Viele der Mikroorganismen sind noch nicht identifiziert, Wissenschaftler gehen aber davon aus, dass es weit mehr als 1.000 verschiedene sind, die auf und in uns leben. Dabei hat jeder Mensch einen eigenen Darmflora- Fingerabdruck, der ursprünglich durch seine DNA (1) bestimmt wird. Aber natürlich gibt es auch Mikroorganismen, die in jedem von uns vorhanden sind.

    Der Darm nimmt eine Sonderrolle ein. Denn hier ist der mit Abstand größte Teil des menschlichen Mikrobioms lokalisiert. Eine hohe Mikrobendichte trifft dort auf das darmassoziierte lymphatische Gewebe, das die Immunantwort des gesamten Körpers steuert.

    Die Mikroben sind normalerweise nicht schädlich für uns. Sie sind sogar wesentlich für die Aufrechterhaltung der Gesundheit. So produzieren sie beispielsweise bestimmte Vitamine, spalten unsere Nahrung auf, um Nährstoffe zu gewinnen, lehren unser Immunsystem, gefährliche Eindringlinge zu erkennen, und produzieren hilfreiche entzündungshemmende Verbindungen, die andere krankheitsverursachende Mikroben abwehren.

    Nicht nur Mediziner und Forscher erkennen die immer größer werdende Bedeutung des Mikrobioms. Auch der Verbraucher sieht im Mikrobiom eine Chance auf Erhaltung und Verbesserung der eigenen Gesundheit. Das Marktforschungsunternehmen Fortune Business Insights prognostiziert, dass der globale Markt für Verdauungsgesundheit bis 2027 mit einer CAGR von 7,9% auf 71,95 Milliarden USD wachsen wird. Es gibt mehrere Faktoren, die dieses Wachstum ankurbeln. Einer davon ist die zunehmende Häufigkeit von Verdauungsstörungen, die mittlerweile bei bis zu 40% der Weltbevölkerung zu beobachten ist.

    Inzwischen ist es allgemeiner Konsens, dass Veränderungen in der Zusammensetzung unseres Mikrobioms mit zahlreichen Krankheitszuständen zusammenhängen. Das bedeutet auch, dass die Umwandlung und Anreicherung des Mikrobioms nicht nur zur Gesunderhaltung, sondern auch zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt werden können. Speziell die Darm-Mikrobiota greift entscheidend in den Stoffwechsel, die Reifung des Immunsystems und die Funktion des zentralen Nervensystems ein. Damit wird sie zum Schlüsselorgan, das den ganzen Körper beeinflusst.

    Darmgesundheit 2.0 geht weit über die Verdauung hinaus. Sie folgt stattdessen einem ganzheitlichen Ansatz für die Gesundheit. Aktuelle Forschungsthemen wie Darm-Immun-Achse, Darm-Hirn-Achse, Darm-Haut-Achse, sowie Darm-Herz-Achse zeigen die fast schon allumfassenden gesundheitlichen Auswirkungen des menschlichen Mikrobioms im Darm. Mit Achsen werden dabei die Verbindungen des Darms zu den einzelnen menschlichen Organen bezeichnet.

    Es gibt immer mehr Studien, die das unglaubliche Potential des Mikrobioms für die unterschiedlichen Körperfunktionen belegen. Heute weiß man, dass ein gesundes Mikrobiom in direktem Zusammenhang mit der Hautgesundheit steht, da die Haut als multifunktionales Organ viele Mikronährstoffe benötigt, die über den Darm resorbiert aufgenommen werden. Ein gestörtes Mikrobiom ist häufig eng verbunden mit metabolischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ2 (2). Außerdem reguliert das Mikrobiom die Fitness des Immunsystems (3).

    Auch gesundes Altern und ein längeres Leben hängen mit dem Mikrobiom zusammen. Eine aktuelle Studie (4) aus den USA zeigte, dass ein hohes Maß an Einzigartigkeit und Vielfalt des Mikrobioms im Zusammenhang mit einer erhöhten Überlebensrate steht. Eine besondere Bedeutung in Studien nimmt die Mikrobiom-Darm-Hirn-Achse ein. Dabei wird deutlich, dass die Zusammensetzung und der Stoffwechsel des Mikrobioms nicht nur einen wichtigen Einfluss auf psychische Störungen ausüben, sondern auch die Gewichtsregulation steuern. Selbst Fitness und Muskulatur stehen in engem Zusammenhang mit dem Mikrobiom.

    So konnten schwedische Forscher (5) in Versuchen mit Mäusen herausfinden, dass die Darmbakterien eine starke Auswirkung auf die normale Funktion der Skelettmuskulatur haben.

    Wesentlich für die Erhaltung und Verbesserung des Gesundheitszustands ist in jedem Fall eine ganzheitliche Betrachtung des Körpers. Neueste wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass ein gut funktionierendes, vielfältiges Mikrobiom die Rolle des zentralen Steuerungsinstruments für viele Bereiche im Körper übernimmt.

    Präbiotika, Probiotika, Postbiotika und Synbiotika, die Unterstützer des Mikrobioms..

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