Mit ein paar Tricks kann „Mann“ auf einfache und direkte Weise einen großen Beitrag zu seinem gesunden Lebensstil leisten. So ist zur Gesunderhaltung eine den Bedarf deckende Aufnahme an Vitaminen und Mineralstoffen unerlässlich. Insbesondere eine ausreichende Versorgung des Körpers mit Zink spielt bei der Erhaltung und Wiederherstellung einer allgemeinen, aber auch einer spezifisch männlichen Gesundheit, eine zentrale Rolle. Zink wirkt dabei im Körper wie ein Booster für eine Vielzahl männerspezifischer physischer und psychischer Funktionen.
Gesundheitliche Vorteile und protektive Wirkungen
Tatsächlich ist die essenzielle physiologische Bedeutung von Zink für den menschlichen Organismus erst seit 1963 bekannt. Waren damals ganze drei Enzyme bekannt, die Zink als Co-Faktor benötigen, kennen wir heute über 300 Enzyme und über 1.000 Transkriptionsfaktoren, die bei ihrer Funktion auf Zink angewiesen sind (1). Die physiologischen Wirkungen von Zink sind dementsprechend höchst vielfältig und insbesondere für die Männergesundheit essentiell.
Dabei kann Zink nicht in nennenswertem Maß vom Körper gespeichert werden. Es wird zunächst über einen transzellulären Transportmechanismus absorbiert, an dem unterschiedliche zinkspezifische Carrier beteiligt sind. Bei höheren Dosierungen gewinnt die parazelluläre Diffusion an Bedeutung. Jedoch geht Zink bei der physiologischen Abschilferung der Epithelzellen teilweise verloren und muss daher ständig durch Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden (2).
Heute kann eine ausreichende Zufuhr sowohl durch eine ausgewogene Ernährung, die Anreicherung von Lebensmitteln, als auch durch die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln erreicht werden. Hierfür sind unterschiedliche Zinksalze zugelassen, wie z. B. Zink- L-Ascorbat, Zinkbisglycinat, Zinkcitrat und Zinkmalat.
Enzymatische Funktionen
Zink erfüllt wichtige Funktionen in zahlreichen enzymatischen Reaktionen, z. B. bei der Oxidation von Ethanol zu Ethanal durch Alkohol-Dehydrogenase im Rahmen des Abbaus von Alkohol (2). So lässt sich der Kater vom Vorabend mithilfe von Zink unter Umständen aufgrund dessen Mitwirkung im Alkoholabbau erträglicher gestalten.
Gemeinsam mit Kupfer als Regulator hat Zink zudem eine wichtige Funktion bei der Reduktion von oxidativem Stress durch das Enzym Superoxiddismutase (3, 4, 5). Des Weiteren ist Zink zusammen mit dem Enzym Carboanhydrase am Sauerstoff- und Kohlendioxidtransport in den roten Blutkörperchen beteiligt (2).
Erhöhung des Testosteronspiegels
Eine regelmäßige Einnahme von Zink erhöht bei Männern den Serum-Testosteronspiegel (6). Dieses Hormon wird im männlichen Körper überwiegend in den Hoden und zu einem geringen Teil in der Nebennierenrinde gebildet. Eine optimale Versorgung des männlichen Körpers mit Zink ist für die Ausbildung und Erhaltung einer ganzen Reihe spezifisch männlicher Körperfunktionen und männlichen Verhaltens verantwortlich.
Muskelwachstum
Sowohl die Muskelmasse als auch die Muskelstärke sind abhängig vom Testosteronspiegel im Blutserum und nehmen proportional dazu ab, wenn die Testosteronproduktion nachlässt (7). Eine ausreichende Versorgung des Körpers mit Zink kann daher beim Erhalt und dem Aufbau von Muskelmasse unterstützend wirken.
Knorpel- und Knochenneubildung
Auch die Knorpel- und Knochendichte sind abhängig vom Testosteronspiegel des Körpers. Männer neigen mit zunehmendem Alter zu einem Abbau von Knochensubstanz, der mit der Abnahme der Testosteronproduktion korreliert (8). Im Tierversuch konnte ebenfalls ein Einfluss auf das Knorpelwachstum nachgewiesen werden (9). Auf diesem Weg kann eine optimale Versorgung des Körpers mit Zink auch hilfreich beim Aufbau und Erhalt der Knochendichte und der Knorpelmasse sein.
Spermiogenese
Testosteron ist unentbehrlich bei der Bildung von Spermien und der Erhaltung von deren Fruchtbarkeit (10, 11). Insbesondere junge Männer, deren Familiengründung noch bevorsteht, profitieren aus diesem Grund von einer angemessenen Aufnahme von Zink. Männer, die unter einer idiopathischen Unfruchtbarkeit leiden, können unter bestimmten Umständen mithilfe einer ausreichenden Zinkversorgung sogar ihre Zeugungsfähigkeit wiedererlangen (12).
Körperbehaarung und Bartwuchs
Abseits von kurzen Modetrends gehören Bartwuchs und Körperbehaarung zu den attraktiven Attributen von Männlichkeit. Auf den männlichen Haarwuchs hat Testosteron einen widersprüchlich erscheinenden Effekt, denn abhängig von der Körperregion wird dieser von einem hohen Testosteronspiegel sowohl begünstigt als auch gehemmt. Während Körper-, Achsel-, Bart- und Schambehaarung durch Testosteron im Wachstum gefördert werden, verkleinern sich die Haarfollikel des Kopfes bei hohem Testosteronspiegel, was zu einer teilweisen oder vollständigen Kahlköpfigkeit führen kann (13, 14). Unerwünschte, hormonell bedingte Kahlköpfigkeit (androgene Alopezie) kann allerdings erfolgreich mit topischen Präparaten behandelt werden, die das Enzym 5-alpha-Reduktase hemmen. Dieses Enzym metabolisiert Testosteron zu 5-alpha- Dihydrotestosteron, welches für die Verminderung des Haarwuchses verantwortlich ist (14, 15).
Steigerung des sexuellen Verlangens
Ein hoher Testosteronspiegel steigert signifikant die Libido, was im Tierversuch mithilfe der Kopulationsfrequenz dargestellt werden kann (16). Eine ausreichende Aufnahme von Zink kann demzufolge auch bei hormonell bedingtem Libidoverlust, z. B. im fortschreitenden Alter, unterstützend wirken.
Wundheilung
Systemisch eingenommenes Zink beschleunigt die Wundheilung signifikant. Verletzungen, die sich ein Mann beim Sport zugezogen hat (Mountainbiking, Klettern, Kampfsport etc.), heilen bei einer optimalen Versorgung mit Zink schneller. So wird einer Studie zufolge die Heilungszeit auch größerer Wunden unter der Einnahme von Zink (220 mg Zinksulfat/Tag, entspricht 89 mg Zink/ Tag) nahezu halbiert (17).
Antimikrobielle und entzündungshemmende Effekte
Bei äußerlicher sog. topischer Anwendung zeigt Zink ebenfalls eine ganze Reihe attraktiver und gesundheitsfördernder Eigenschaften. Vor allem seine entzündungshemmenden, wundheilenden, antioxidativen (18) und antibakteriellen (17) Effekte machen es zu einem vielseitigen Spurenelement für Produkte der persönlichen Hygiene sowie der Haut- und Mundpflege.
Insbesondere die Behandlung verschiedener Formen von Akne erfolgt seit langem mit Zubereitungen, die Zinksalze wie beispielsweise Zinkoxid oder Zinkcitrat enthalten. Interessanterweise ist die Effizienz der antibakteriellen Wirkung von Zinkoxid abhängig von dessen Partikelgröße: Je kleiner die Partikel, desto stärker ist die Wachstumshemmung (19).
Die antioxidative Wirkung von Zink kommt bei der topischen Anwendung vor allem in Sonnenschutzprodukten zum Tragen. Zink reduziert den oxidativen Stress, den intensive Sonneneinstrahlung in der Haut verursacht (20). Gleichzeitig absorbiert und reflektiert mikrofeines Zinkoxid langwellige UV- A-Strahlung sehr effektiv, was einen zusätzlichen, physikalischen Schutz generiert (21). Bei lang andauernder Betätigung im Freien, z. B. bei Outdoor-Sportarten, schützt Zink so vor oxidativem Stress durch Sonneneinstrahlung und erhält auf diese Weise unter anderem eine jugendlich frische Haut.
In der Mundhygiene wird Zink erfolgreich als antimikrobielles Agens eingesetzt. Studien zeigen, dass Zink das Wachstum verschiedener Arten Staphylococcus, beispielsweise S. aureus, in Abszessen signifikant hemmt (17, 22). Gut geeignete Zinksalze für solche Anwendungen sind z. B. Zinkcitrat, Zinkgluconat oder auch Zinkbisglycinat.
Immunstimulierende und Infekt-verkürzende Wirkung
Zink übt einen positiven Effekt auf das menschliche Immunsystem aus und führt zu einer optimalen Leistungsfähigkeit (23, 24). Es wirkt in Immunzellen als second messenger (23) und verkürzt die Infektdauer einer Erkältung um durchschnittlich eine Woche (24), indem es die Aktivität der mRNA von entzündungsfördernden Zytokinen hemmt (23, 25).
Aufgrund seiner Infekt-verkürzenden Wirkung ist Zink ein probates Mittel gegen die viel zitierte „Männergrippe“. Insbesondere Zink-L-Ascorbat vereint die positiven Effekte von Zink und Vitamin C zur Unterstützung der Immunfunktion in einem Mineralsalz.
Verbesserung der psychologischen und neurologischen Verfassung
Sowohl in Kombination mit Multivitamin- und Mineralpräparaten als auch mit handelsüblichen Antidepressiva kann Zink eine stimmungsaufhellende Wirkung verstärken (26, 27). Es gibt Hinweise, nach denen Zink als Monosubstanz ebenfalls die seelische Verfassung verbessert (28). Generell kann ein chronischer Zinkmangel eine ganze Reihe neurologischer und psychischer Erkrankungen begünstigen. Zu diesen zählen neben Depressionen und Schizophrenie auch neurodegenerative Krankheitsbilder wie Morbus Alzheimer, Morbus Parkinson oder amyotrophe Lateralsklerose (ALS) (29).
Zinkbedarf
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt erwachsenen Männern eine tägliche Aufnahme von 10 mg Zink (30). Insbesondere bei Männern, die sich vegan oder vegetarisch ernähren oder dem älteren Semester angehören, ist der Zinkbedarf ggf. erhöht. Eine zusätzliche Einnahme von Zink ist hier empfehlenswert.
Verfügbarkeit von Zink
Eine abwechslungsreiche Ernährung und hinreichende Zufuhr von Zink ist essentiell für die Männergesundheit. Nur etwa 30% des mit der Nahrung aufgenommenen Zinks kommt auch im Blut an. Denn die Verfügbarkeit von Zink für den Körper wird zum einen durch seine Löslichkeit und zum anderen durch die Anwesenheit absorptionshemmender und -fördernder Faktoren beeinflusst. So enthalten viele zinkhaltige Lebensmittel eine Reihe von Bestandteilen, die die Bioverfügbarkeit von Zink im Körper beeinträchtigen. Vor allem die Aufnahme aus pflanzlichen Lebensmitteln ist durch die enthaltenen Begleitstoffe, dazu gehören Phytinsäure oder Ballaststoffe wie Cellulose oder Lignin, reduziert. Auch Phosphat oder Casein aus Milchprodukten können die Absorption negativ beeinflussen (2, 3).
Bei einseitiger Ernährung oder einem gewohnheitsmäßig hohen Alkoholkonsum ist es nicht einfach, den Zinkbedarf zu decken. In bestimmten Situationen – beispielsweise bei Darm- oder Nierenerkrankungen – kann es zudem zu einer erhöhten Zink-Ausscheidung kommen (2). Besteht ein Zinkmangel, kann es sinnvoll sein, höhere Mengen an Zink zu konsumieren. Diese Mengen lassen sich z. B. durch Zink-Präparate ausgleichen.
Die Aufnahme von Zink wird gefördert durch tierisches Protein, organische Säuren (Citrat), Inulin, Histidin, Cystein und Peptide. Phosphat, Phytat, Casein, unlösliche Ballaststoffe (Zellulose, Hemizellulosen, Lignin) und Alkohol hemmen jedoch die Aufnahme von Zink.
Folgen von Zinkmangel..