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    ist das internationale Magazin für die holzverarbeitende Industrie.

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    Aktuelle Ausgabe
    Vecoplan®: Mit ausgeklügelter Entsorgung und anschließender Aufbereitung führt holzverarbeitender Betrieb Sägerestholz zurück in Produktionskette zur Weiterverarbeitung

    Das zweite Leben der Holzspäne

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    • DREMA
  • Die HIT Holzindustrie Torgau betreibt unter anderem eine der größten Palettenproduktionen Europas – sowie eine Brikettproduktion. Um für die Herstellung Holzspäne für nachfolgende Prozesse aufzubereiten, benötigte der Verarbeiter eine wirtschaftliche Möglichkeit, die Resthölzer aus den eigenen Sägewerken zu fördern, zwischenzulagern und bereitzustellen. Für die Restholzentsorgung neuer Sägelinien plante und lieferte Vecoplan® dafür die Maschinen aus einer Hand. Die Herausforderung: Vecoplan® installierte diese teilweise im laufenden Betrieb und baute eine bereits vorhandene Entsorgungs- und Aufbereitungslinie so um, damit die Resthölzer aus allen Sägelinien zusammengeführt werden.

    Holzpellets und -briketts sind klimaneutrale Brennstoffe aus Biomasse. Sie enthalten im Idealfall keine chemischen Bindemittel und besitzen eine hohe Energiedichte. Hergestellt werden sie aus technisch getrocknetem, naturbelassenem Restholz aus der Schnittholzproduktion – beispielsweise Sägespäne. Damit diese in bestimmten Qualitäten vorliegen, müssen sie aufbereitet werden. „Wir verarbeiten nur Material aus unseren eigenen Sägewerken, in denen wir ausschließlich zertifiziertes Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft nutzen“, erklärt Günther Hilmer, Geschäftsführender Gesellschafter der HIT-Gruppe. „Die Späne aus unseren Sägewerken erzeugen zudem keine unnötigen Umweltbelastungen, die durch lange Transportwege des Rohmaterials entstehen“ – ein weiterer Pluspunkt für die Ökobilanz dieser Produkte.

    Zur HIT-Gruppe mit ihren rund 700 Mitarbeitern gehören neben der HIT Holzindustrie Torgau OHG in der Nähe von Leipzig auch die Werke im benachbarten Dahlen, in Limbach-Oberfrohna sowie im thüringischen Schleusingen. In Torgau stellt das Unternehmen hochwertige Paletten, Briketts, Pressklötze oder auch Schnitthölzer her. Dazu kommt der Handel mit Nebenprodukten wie Rohrinde, Späne und Hackschnitzel. Bei der Herstellung setzt HIT auf eine komplette Fertigungskette.

    The treated material includes sawdust for making wood briquettes and other products.
    Zum aufbereiteten Material gehört Sägemehl für die Herstellung von unter anderem Holzbriketts.

    Restholz effizient handhaben

    Wegen der deutlich gestiegenen Nachfrage dieser Produkte beschloss die HIT Holzindustrie Torgau zu den beiden vorhandenen Sägelinien zwei neue zu installieren – mit einer Gesamt-Einschnittkapazität von mehr als einer Million Festmeter pro Jahr. Dazu sollten auch weitere Anlagen für die Förderung, Zwischenlagerung und Bereitstellung für das gesamte Hackschnitzel- und Sägemehlaufkommen installiert werden.

    Die Verantwortlichen wandten sich an die Vecoplan® AG. Das Unternehmen mit Sitz in Bad Marienberg im Westerwald entwickelt und fertigt Maschinen und Anlagen für die Ressourcen- und Recyclingwirtschaft. „Zu unseren Aufgaben gehören auch Dienstleistungen wie Planung, Beratung, ein ganzheitliches Projektmanagement, ein umfassender Service sowie Montage-, Inbetriebnahme- und Wartungsarbeiten“, berichtet Michael Mützel, Vertrieb bei Vecoplan®. Die Herausforderung bei diesem Projekt: Der Maschinenbauer musste die Förderer, Vibrorinnen, Trommelhacker und Siebe teils im laufenden Betrieb installieren. Dazu kam, dass das Material aus allen Sägelinien für die nachfolgenden Inline-Prozesse wie Trocknung, Klotz- oder Brikettfertigung zusammengeführt werden sollten.

    Verantwortlich für kompletten Prozess

    Beim Aufgabematerial handelt es sich um Rinde, Kappabfälle, Hackschnitzel, Sägemehl oder Brettstücke. Das aufbereitete Ergebnis sind beispielsweise Hackschnitzel in G30-Qualität oder Sägemehl für Palettenklötze. Vecoplan® konzipierte, plante und setzte den kompletten Prozess um und lieferte die Systeme und Komponenten. Dazu kamen die mechanische Montage sowie die Inbetriebnahme. „Damit war das Projekt für uns aber noch nicht abgeschlossen“, sagt Michael Müller. Denn kurz darauf hat HIT sein Portfolio in Torgau erweitert und eine Brikettproduktion in Betrieb genommen. Pro Tag stellt der Holzverarbeiter bis zu 250 Tonnen dieses Brennstoffs her. „Dafür installierten wir die Förder- und Lagertechnik“, sagt Michael Müller. Komplett neu gebaut wurde auch die Klotzfertigung. Die Fördertechnik kam ebenfalls von Vecoplan®.

    „An die neue Situation mussten wir auch die bestehende Sägewerksentsorgung anpassen, die noch von einem Wettbewerber stammte“, berichtet Michael Müller. „Um die Prozesse noch effizienter zu gestalten, haben wir ein Jahr später diese Anlage umgebaut, und an das ‚System Vecoplan® ‘ angeschlossen.“

     

    Ein maßgeschneidertes System

    Das Kernstück der Aufbereitungsanlagen ist die Zerkleinerungstechnik. Denn Qualität und Güte von Hackschnitzeln richten sich nach der Zusammensetzung und insbesondere nach der Höhe des Feinanteils der Holzspäne. Vecoplan® lieferte einen Trommelhacker und drei Siebmaschinen, die Überlängen absondern und das Material in mehreren Etagen und unterschiedliche Fraktionen sieben können. Für die Aufbereitung des Sägemehls kommt eine Hammermühle zum Einsatz. Acht sogenannte Be- und Entladeförderer befüllen und entleeren die Lagerboxen gleichmäßig. Sie bestehen jeweils aus einem Verteil- und Austragsförderer, der sich an Stahlseilen über Seilumlenkungen von einer Hubvorrichtung nach oben und unten fahren lässt. 18 Förderschnecken und Vibrorinnen mit insgesamt rund 160 Metern Länge sorgen dafür, dass das Material dosiert auf die Fördertechnik gelangt. Vecoplan® installierte Kratzkettenförderer mit einer Gesamtlänge von fast 1.000 und Förderbänder mit 200 Metern. „Wir haben ein maßgeschneidertes System erarbeitet, das perfekt auf die Bedürfnisse abgestimmt ist“, sagt Michael Mützel.

    Alle Anlagekomponenten aus der Förder-, Lager-, Dosier-, Bunker- und Zerkleinerungstechnik stammen von Vecoplan®. Damit hatte die HIT Holzindustrie Torgau über die komplette Projektzeit nur einen Ansprechpartner für alle Belange. Das gilt auch danach: Im Servicefall kann sich der Verarbeiter direkt an den Maschinenbauer wenden. „Treten Probleme auf, wurden diese sach- und fachgerecht rasch behoben und erledigt“, ist Günther Hilmer begeistert. „Für uns ist Vecoplan® ein kompetenter Partner, auf den Verlass ist.“

    Bildnachweis: Vecoplan® AG

    www.vecoplan.com

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