Gerade erst hat die EU-Kommission in Brüssel einen neuen Vorstoß initiiert, die seit Jahren bestehenden Vorschriften für Gentechnik zu lockern. Gründe dafür gibt es zu Hauf. Denken wir an den Klimawandel. Für eine Welt, die sich um bis zu zwei Grad erwärmt, sind die Äcker in den Ländern Europas nicht geschaffen. Immer mildere Winter und viel zu trockene Sommer machen es den Bauern heute schon schwer, erfolgreich zu wirtschaften. Der Klimawandel, so warnen Experten, wird öfter als in jetzigen Zeiten zu Schädlingsbefall und Ernteausfällen führen. Hochwasser, Stürme, dramatische Wolkenbrüche zerstören die Felder, steigende Meeresspiegel, sich ausbreitende Wüsten, häufige Dürren vernichten landwirtschaftliche Nutzflächen und bringen eine ausreichende Ernährung der Menschheit, die stetig wächst, in ernste Gefahr.
Reicht es da noch aus, lediglich die CO²-Emissionen drastisch zu senken? Die EU-Kommission sagt „Nein“ und will in großem Stil zusätzlich auf gentechnisch veränderte Pflanzen nach modernsten Methoden setzen. Sie legte kürzlich einen Gesetzentwurf vor, wonach Pflanzen künftig nicht mehr gekennzeichnet werden müssen, wenn die Veränderungen auch auf natürliche Weise oder durch konventionelle Züchtungen entstehen könnten. Grüne Gentechnik soll also Alltag werden in den Lebensmittel-Lieferketten der Europäischen Union und der richtige Weg sein, der Erderwärmung, dem Bevölkerungswachstum und der Abhängigkeit von Agrarimporten Herr zu werden.
Pflanzensorten, die klimatischen Veränderungen besser trotzen
Konkret geht es um neue gentechnische Methoden (NGT), mit denen präzise Eingriffe in die DNA einer Pflanze möglich sind. NGT ist ein Sammelbegriff für all jene Techniken, die nach 2001 entwickelt wurden, dem Jahr der ersten EU-Gentechnik-Verordnung, bei deren Beschluss schon damals Befürworter und Gegner mächtig aneinandergerieten. Die EU-Kommission erhofft sich durch NGT-Verfahren neue Pflanzensorten, die besser klimatischen Veränderungen trotzen können, weniger Wasser benötigen und resistenter gegenüber Schädlingen sind. Außerdem sollen neue Sorten schneller auf den Markt kommen.
Den ganzen Artikel lesen Sie in der fng 4/2023