Mal was Gutes tun für Gesundheit und Seele – wer möchte das nicht? Besonders zu Weihnachten und am späten Silvesterabend beim Anstoßen mit dem Glas Champagner auf das neue Jahr fassen viele Menschen feste Vorsätze. Der Sack aller guten Vorsätze ist zumeist schon nach ein paar Tagen wieder leer. Gemeinsam scheint das besser zu funktionieren. Deshalb hat eine britische Organisation namens Alcohol Change im Jahr 2013 die Kampagne Dry January ins Leben gerufen, Trockener Januar. Die Initiatoren riefen ihre Landsleute im Internet auf Instagram dazu auf, einen Monat lang weder Spirituosen noch Wein oder Bier zu konsumieren. Im ersten Jahr war der Erfolg der Aktion ziemlich überschaubar. Gerade mal 4.000 Jugendliche sowie erwachsene Frauen und Männer machten mit. Heute sieht das schon ganz anders aus. Weit mehr als vier Millionen Teilnehmer hat die Kampagne mittlerweile. Unter dem Hashtag #dryjanuary sind weit über 200.000 Beiträge zu verfolgen, wie unterschiedlich die Mitwirkenden mit dem kompletten Verzicht auf Alkohol umgegangen sind. Menschen schreiben darüber, wie viele Tage sie schon ohne Schnaps und Bier überstanden haben, wie schwer es ihnen zunächst fiel, und über Vorteile des Verzichts: Angenehmeres Wohlbefinden, bessere Haut, weniger Körpergewicht und auch weniger Geldausgaben, kein unwesentliches Argument in unseren teuren Zeiten.
Längst ist die Aktion auch über die Nordsee nach Deutschland geschwappt. Nach Umfragen wollen schon 22 Prozent der Verbraucher am Dry January teilnehmen, bei den 18- bis 29jährigen sind es sogar 45 Prozent. Bei der jungen Generation ist der Trend zu alkoholischen Getränken ohnehin im Sinkflug. Nur noch knapp neun Prozent der Jugendlichen geben laut Umfragen an, regelmäßig, also einmal pro Woche, Alkohol zu konsumieren. Das ist der niedrigste Wert seit Beginn solcher Erhebungen vor 45 Jahren.
Positive Effekte für unsere Gesundheit
Doch all jene, die eigentlich gern mal zum Whisky, zum Gin, zum Kümmel, zum Bier, Wein und Sekt greifen, fragen sich natürlich: Bringt ein Verzicht wirklich etwas Positives für die Gesundheit? Die Antwort darauf ist aus medizinischer Sicht ein klares „Ja“!
Rein rechnerisch verträgt unsere Leber täglich eine gewisse Menge Alkohol. Bei Männern sind es etwa 40 Gramm, bei Frauen 30 Gramm. Wird dieses Maß allerdings jeden Tag erreicht oder überschritten, wirkt sich das negativ auf die Gesundheit aus. Wer also über einen längeren Zeitraum auf Alkohol verzichtet, sagen Ärzte, ist fitter und konzentrierter, merkt plötzlich, dass Alkohol ein Genussmittel und kein Nahrungsmittel ist. Medizinische Untersuchungen belegen, was ein Dry January, was ein Monat ohne Alkohol, für die Gesundheit wirklich bringt. Die Teilnehmer haben einen besseren und tieferen Schlaf und spüren eine gesteigerte Leistungsfähigkeit. Wer auf Alkohol verzichtet, bekommt straffere Konturen und glattere Haut. Außerdem ist eine Gewichtsabnahme von zwei Kilogramm in diesem Zeitraum keine Seltenheit. Noch besser sieht´s für die Leber aus. Bei Verzicht auf Alkohol baut sie sofort eingelagerte Fette ab und erholt sich verblüffend schnell.
Lesen Sie den ganzen Artikel in der fng6/2023.