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    Klebstofffwechsel: Worauf es ankommt

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  • Schmelzklebstoff ist nicht gleich Schmelzklebstoff. Deshalb sollten sie niemals vermischt werden – auch beim Klebstoffwechsel nicht. Das heisst, dass das Klebstoff-Auftragssystem bei einem Klebstoffwechsel gründlich gereinigt werden muss. Warum das so ist, weiss Robert Seiferth, Technischer Kundenberater und Schulungsleiter bei Robatech Deutschland.

    Achtung: Schmelzklebstoffe nicht mischen
    Viele Produzenten der Verpackungs-, Converting- und Druckindustrie, der sogenannten Consumer-Industrie, setzen Robatech Klebstoff-Auftragssysteme ein. Steht ein solches Klebstoff-Auftragssystem still, steht meist eine ganze Produktionslinie still – ein No-Go für viele Unternehmen. Eine häufige Ursache für einen solchen Stillstand ist auf verbrannten Klebstoff zurückzuführen, oft im Zusammenhang mit einem Klebstoffwechsel. Warum? Seiferth vermutet, dass beim Klebstoffwechsel zu wenig Wert auf die Reinigung gelegt wird. Da jeder Klebstoff spezifische Eigenschaften hat, lautet das oberste Gebot: Schmelzklebstoffe niemals mischen! Eine Vermischung der Klebstoffe führt nämlich unweigerlich zu Problemen, die zwar nicht unbedingt sofort sichtbar sind, doch vor deren mittel- bis langfristigen Folgen Fachleute warnen.

    Warum Sie Schmelzklebstoffe nicht mischen sollten
    Betrachtet man die spezifischen Eigenschaften von Klebstoffen, wird rasch klar, warum die Vermischung von unterschiedlichen Schmelzklebstoffen zu Problemen führt. Ein Beispiel: ein Klebstoff mit einer Verarbeitungstemperatur von 150-170° C wird ersetzt durch einen Klebstoff mit einer Verarbeitungstemperatur von 130-150° C. Wird nun der neue Klebstoff zum alten in den Tank gegeben, passieren zwei Dinge: Erstens verbrennt der neue Klebstoff, weil die Temperatur im Tank für ihn zu hoch ist. Zweitens verringert sich die Viskosität des Klebstoffs, wenn er über seine Verarbeitungstemperatur erhitzt wird – er wird sehr dünnflüssig. Der dünnflüssige Klebstoff wird schneller durchs System gefördert, weil er besser fliesst, während der alte, dickflüssigere Klebstoff im Tank bleibt und verbrennt. Verbrannter Klebstoff macht sich nicht sofort bemerkbar, aber wenn die Verkokung einmal eingesetzt hat, kann sie sich irgendwo im Klebstoff-Auftragssystem festsetzen – mit verheerenden Folgen. Heizschläuche können zuwachsen, Auftragsköpfe verstopfen. Wer kennt das nicht. Um dies zu vermeiden, muss das ganze Klebstoff-Auftragssystem bei einem Klebstoffwechsel gründlich gereinigt werden.

    Jeder Klebstoff hat spezifische Eigenschaften
    Ein weiteres Problem, das durch vermischten Klebstoff entstehen kann, ist fehlerhafter Klebstoffauftrag. Wenn z. B. die Viskosität aufgrund falscher Temperatureinstellungen zu hoch ist, ist der Klebstoff zu dickflüssig – das heisst, es wird zu wenig Klebstoff aufgetragen. Ist die Viskosität hingegen zu niedrig, wird zu viel Klebstoff aufgetragen, da er zu dünnflüssig ist. Fehlklebungen entstehen aber auch durch eine zu lange oder zu kurze Offenzeit – also der Zeit, in der der Klebstoff fest wird. Diese Probleme zeigen, wie wichtig ein sauberer Klebstoffwechsel ist. Denn ein sauberer Klebstoffauftrag gelingt nur mit einem sauberen Klebstoff-Auftragssystem.

    Klebstoff-Auftragsystem richtig reinigen
    Bei jedem Klebstoffwechsel sollte also das gesamte Klebstoff-Auftragssystem gereinigt werden. Das Vorgehen ist relativ simpel: Der alte Klebstoff muss raus und neuer Klebstoff wird eingefüllt. Reinigungsmittel sind in der Regel nicht notwendig. Klebstoffreste im Klebstofftank können mit einem Holzschaber und einem fusselfreien Putzlappen entfernt werden. Heizschläuche lassen sich mit neuem Klebstoff spülen. Durch das Spülen wird der alte Klebstoff vom neuen Klebstoff verdrängt. Auch die Auftragsköpfe können mit dem neuen Klebstoff durchgespült werden. Die Klebstofffilter aus dem Schmelzgerät und dem Auftragskopf können in der Zwischenzeit in aufgeheiztem technischen Weissöl eingelegt werden, ebenso die Auftragsdüsen.

    Es lohnt sich, die 3-4 Stunden in die Reinigung zu investieren, ist Seiferth überzeugt. Denn dies ist planbar und der Aufwand überschaubar. Stillstände aufgrund von verbranntem Klebstoff und verstopften Auftragsköpfen oder Schläuchen sind hingegen nicht planbar, die Fehlersuche ist schwierig und die erforderliche Reinigung dauert sehr viel länger. Im schlimmsten Fall müssen Schläuche oder Auftragsköpfe ersetzt werden. Eine gründliche Reinigung beim Klebstoffwechsel hingegen schafft von Anfang an die besten Voraussetzungen für den neuen Klebstoff.
    Abb.: Blick ins Tankinnere: Ein gereinigtes Klebstoff-Auftragssystem ist die beste Voraussetzung für einen erfolgreichen Klebstoffwechsel. Foto: Robatech/Caption

    www.robatech.com

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